Die passende Logo Schriftart
Es gibt unzählige Schriften auf dem Markt. Manche sind gratis, manche kosten viel Geld, einige sind exklusiv für ein Unternehmen, andere an einem Nachmittag von einem Hobby-Designer angefertigt worden. Eine passende Logo Schrift auszuwählen, kann auf den ersten Blick nach einem ziemlichen Unterfangen aussehen.
Wie wichtig die passende Schrift ist, liegt auf der Hand – das gilt für Logos, aber auch ganz generell für dein Branding. Denn eine Schriftart bestimmt ganz entscheidend mit, wie der Text wirkt – wie die drei Logos eines fiktiven Yoga Studios oben demonstrieren. In diesem Artikel soll es darum gehen, nach welchen Kriterien du eine Logo Schrift auswählen kannst.
Die vier Haupt-Kategorien von Schriften
Serifen-Schriften
Serifenlose Schriften
Script-Schriften
Display-Schriften
Serifen-Schriften, serifenlose Schriften, Script-Schiften und Display Schriften sind die vier Hauptkategorien, in die man Schriftarten in aller Regel einteilt.
Beispiele für Logo Schriften: Serifen
Du kennst bestimmt Times News Roman, die wohl bekannteste Serifen-Schrift. Serifen sind die kleinen Füsschen, die am oberen und unteren Ende des Buchstabens dranhängen.
Serifen-Schriften: klassisch, traditionell
Weil Serifen-Schriften als besser lesbar gelten als solche ohne Serifen, werden sie gerne für größere Mengen Text verwendet. Die meisten Bücher sind z.B. aus Serifen-Schriften gesetzt. Serifen Schriften gelten als klassisch und traditionell, was daher kommt, dass die Römer ihre Großbuchstaben auf solide Füße gestellt haben.
Beispiele für Logo Schriften: Serifenlose
Im Gegensatz dazu wirken serifenlose Schriften (auch „Sans Serif“ genannt) geradliniger und moderner.
Serifenlose Schriften: clean, modern
Aus dieser Kategorie kennst du Arial oder auch Helvetica. Als die Bildschirme noch keine so hohe Auflösung hatten wie heute, verwendete man für Webseiten serifenlosen Schriften. Erinnere dich an Verdana, die eine Zeit lang als DIE Internet-Schrift schon fast ein Monopol hatte. Gottseidank sind diese Zeiten vorbei. Auch wenn sich das Gerücht noch hartnäckig hält: Auf Webseiten eignen sich sowohl serifenlose als auch Serifen-Schriften. Lesbar muss die Schrift sein und dazu noch vom Charakter zur Aussage passen, aber dazu später.
Beispiele für Logo Schriften: Script
Eine Script-Schrift ahmt die Handschrift nach. In letzter Zeit vor allem im Lifestyle-Blog-Bereich in Mode gekommen, gibt es viele Script-Schriften, die feminin, elegant und hochwertig wirken und einen kunstvollen kalligrafischen Stil haben.
Script-Schriften: spielerisch, freundlich
Ebenso zur Kategorie Script zählen die handgeschriebenen Schriften, die freundlich und zwanglos aussehen und mit denen man z.B. im Supermarkt den Kilo-Preis für Tomaten anschreibt.
Beispiele für Logo Schriften: Display
Display-Schriften sind Schriften, die besonders auffällig sind, und eignen sich etwa für ein Filmplakat oder in Überschriften.
Display-Schriften: auffällig, dekorativ
Sie werden zu einem dekorativen Zweck eingesetzt, und haben ausgefallene Merkmale. Display Schriften sind ausschließlich für kurze Textabschnitte geeignet. Niemand würde einen Roman lesen wollen, der aus einer Display-Schrift gesetzt wurde.
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Kombination von Logo Schriftarten
Beim Kombinieren verschiedener Logo Schriftarten ist es das A und O, dass sie nicht zu ähnlich sind, sondern sich gut ergänzen.
Du beginnst damit, zuerst die Schriftart des Markennamens auszusuchen. Wähle für deinen Markennamen eine Schriftart, die den Charakter deiner Marke optimal verkörpert und dabei am stärksten ins Auge fällt.
Zusätzliche Schriftarten sollten zurückhaltender gewählt werden, um eine harmonische Gesamtwirkung zu erzielen.
Neben der gewählten Schriftart spielen auch deine Farben eine große Rolle. Lies hier wie du dir eine Farbpalette erstellen kannst.
Ein Klassiker der Typografie ist die Kombination aus Serifen mit Serifenlosen. Durch ihre Kontraste ergänzen sie sich oft wunderbar, vor allem wenn du deutliche Größenunterschiede hast. Um eine klassische Serife in den Überschriften nicht ins Altbackene kippen zu lassen, kannst du ihr einen Fließtext in einer kühleren Serifenlosen entgegenstellen.
Modernen, alleine vielleicht etwas zu coolen Überschriften kannst du einen Fließtext aus Serifen zur Seite stellen. So bekommen deine Botschaften mehr Gewicht und werden trotzdem als aktuell und zeitnah wahrgenommen.
Eine Script Schrift kannst du sowohl mit einer Serifen-Schrift, also auch mit einer Serifenlosen kombinieren. Während gerade die femininen Script-Schriften schmeichelnd und luftig wirken, bringst du so etwas „Handfestes“ mit rein.
Eine ausgefallene Display Schrift kann man z.B. mit einer neutralen Serifen-Schrift ausbalancieren, während sie mit einer anderen charakterstarken Schrift eventuell einfach nur too much wirkt.
Regeln bei der Kombination von Logo Schriftarten
- Eine bewährte Methode ist die Kombination einer markanten Schriftart mit einer zurückhaltenden, serifenlosen Variante.
- Du kannst auch innerhalb derselben Schriftfamilie variieren, indem du verschiedene Ausprägungen wie kursiv, fett oder Großbuchstaben nutzt.
- Vermeide das wilde Mixen von sehr „lauten“ oder eigenständigen Fonts, wie zum Beispiel zwei verschiedene Handschriften.
Dir ist das alles zu viel und du fragst dich, ob du überhaupt ein Logo brauchst? Ich kann dich beruhigen: es gibt auch Brand Designs ohne Logo! Lies hier, auf welche wirkungsvollen Design-Elemente du noch setzen kannst, sodass du am Anfang gar kein Logo brauchst.
Logo Schriftzug in Canva
Du möchtest dir deine Logo selbst erstellen? In Canva kannst du sehr schnell und ohne viel Aufwand einen Logo Schriftzug kreieren. Starte, indem du dich in deinem Canva-Konto anmeldest und den Button „Design erstellen“ > „Logo“ auswählst. Canva bietet dir dann eine Vielzahl an vorgefertigten, anpassbaren Logo-Vorlagen, die nach Branchen sortiert sind.
Ein einfacher Schriftzug in Canva ist schnell erstellt, aber die Liste der Nachteile ist lang.
Mit dem benutzerfreundlichem Editor und der umfangreichen Bibliothek an Schriften und Designelementen scheint ein Logo im Handumdrehen erstellt.
Als Brand Designerin würde ich nie für meine Kunden in Canva ein Logo erstellen. Für meinen Selbst-Test „Wie weit kommt man mit einem Canva Logo?“ wollte ich aber sehen, wie das funktioniert, und wie weit ich mit diesem Canva Logo komme. Prinzipiell ist es sehr einfach, aber es gilt ein paar Dinge zu beachten…
So praktisch Canva ist, solltest du im Kopf haben, dass du mit Vorlagen arbeitest, die auch andere nutzen können. Für eine Marke, die im Gedächtnis bleiben und sich von anderen abheben soll, ist ein Logo auf Basis der Canva-Vorlagen nicht geeignet.
Für dich zum mitnehmen:
- Die gewählte Schriftart bestimmt ganz entscheidend mit, wie dein Markenname wirkt.
- Ein Design mit zwei Schriften wirkt spannungsvoller als eines mit nur einer einzigen.
- Nimm dabei zwei Schriften, die sich merkbar voneinander unterscheiden.
- Such dir zuerst die Überschrift aus, und dann dazu passend die Schrift für Fließtext.
LESE-TIPP: In meinem Selbstversuch „Wie weit kommt man mit einem Canva Logo?“ zeige ich alle Schritte, falls du dir selbst dein Canva Logo erstellen möchtest.